deutscher Jurist und Politiker; CDU; 1949-1963 Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz (BMJ), 1963-1970 Richter am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaft; gilt zusammen mit dem FDP-Politiker Thomas Dehler als Gründungsvater des BMJ 1949
* 15. Juni 1900 Berlin
† 1. Januar 1976 Unterwössen Achberg
Wirken
Walter Strauß, ev., wurde am 15. Juni 1900 in Berlin als Sohn des bekannten Internisten an der Berliner Charité, Prof. Hermann St. und seiner Frau Elsa, geb. Maac, geboren. Er besuchte das Mommsen-Gymnasium und studierte Rechtswissenschaften, Geschichte und Volkswirtschaft an den Universitäten Freiburg, Heidelberg, München und Berlin. In Heidelberg promovierte er 1924 zum Dr. jur. Im selben Jahr ging er nach dem Referendarexamen als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter zur Berliner Industrie- und Handelskammer und 1928 - nunmehr Assessor - als Hilfsreferent ins Reichswirtschaftsministerium. Dort wirkte er bis zu seiner zwangsweisen Versetzung in den Ruhestand im Jahre 1935, die aufgrund des Arierparagraphen erfolgte. Von da an war er teils als Wirtschaftsberater, teils als freier Mitarbeiter von Anwaltskanzleien tätig, mehrere Jahre lang in Seeschiffahrtsagenturen und während des Krieges über 2 Jahre als Rüstungsarbeiter.
Nach dem Zusammenbruch war er 1945 als evangelischer Vertreter an der Gründung der CDU in Berlin beteiligt und betätigte sich als Leiter von Lazaretten und eines Krankenhauses. Nachdem er bald darauf ...